Am 09. März 2015 starteten wir im Rahmen unseres Geschichtsunterrichts per Bus unseren Ausflug nach Freudental in das PKC (Pädagogisch-Kulturelles-Centrum), ehemalige Synagoge Freudental. Dort empfing uns die Leiterin Frau Schüssler, die uns nach einer kurzen Fragerunde die Synagoge zeigte, Begriffe erklärte und auf unsere Fragen einging. Sie erklärte uns, dass es keine jüdische Gemeinde in Freudental mehr gebe und die Synagoge heute nicht mehr als solche genutzt werde. Heutzutage würden die Räumlichkeiten für Veranstaltungen, beispielsweise für Konzerte, genutzt. Außerdem erfuhren wir einiges über den jüdischen Glauben: Rituale, Merkmale, Lebensweise, usw.
Danach teilten wir uns in Gruppen ein und bearbeiteten gemeinsam einzelne Geschichten jüdischer Familien in Freudental, wodurch wir viel über deren Schicksale erfuhren. Beim anschließenden Stadtrundgang berichtete jede Gruppe über das Leben der jeweiligen Familie, vor und nach dem zweiten Weltkrieg. Frau Schüssler ergänzte unsere Beiträge. Insbesondere wurde der Novemberpogrom (09.11. – 10.11.1938) angesprochen, bei dem, nicht nur in Freudental, sondern in ganz Deutschland, Synagogen, Wohnungen, Geschäfte und Friedhöfe zerstört wurden.
Nach dem Rundgang gab es für alle erst einmal ein Mittagessen, bei dem wir uns stärken und unterhalten konnten, bevor es mit dem nächsten Programmpunkt weiterging. Nach dem Essen begaben wir uns auf den jüdischen Friedhof von Freudental, der sich unscheinbar und abgelegen an einem Waldrand befindet. Dort erfuhren wir weitere Schicksale von jüdischen Bewohnern und lernten einiges über typische Merkmale von Grabsteininschriften sowie über den alten und den neuen Teil des Friedhofs. Wieder in der Synagoge angekommen, sahen wir einen Film über die Friedhofschändung 2007 und ließen den interessanten und informationsreichen Tag mit einer abschließenden Diskussionsrunde ausklingen.
Wir alle haben an diesem Tag viel gelernt und danken Frau Schüssler für ihr tatkräftiges Engagement, aber auch unseren Lehrern Frau Bächle und Herrn Schwarm, die uns diesen Ausflug ermöglichten.
(Denise Hetzer und Amelie Wiesel, 9b)