Quo Vadis EU?
Fünfzehn HCG-Schüler gestalteten unter den Eindrücken der Ukraine-Krise die Zukunft der EU-Politik – Über 300 Teilnehmer aus der ganzen Welt simulierten in den Niederlanden den politischen Entscheidungsfindungsprozess des weltgrößten multinationalen Parlaments bei „Model European Parliament“.
Die Schülerdelegation des Herzog-Christoph-Gymnasiums erlebte ein Wochenende voller wertvoller Eindrücke, aber auch jeder Menge Arbeit. Der größte erhaltene Klosterkomplex der Niederlande, die Abtei Rolduc, war vom 7. bis 9. November Austragungsort des 13. Model European Parliament, organisiert von der AFNORTH International School Brunssum.
Nachdem sich die vier Schüler und elf Schülerinnen entsprechend der Kleiderordnung in Kostüm und Anzug geworfen hatten, ging es am Freitag sogleich in ihre EU-Fraktionen. In diesem Jahr auch erstmals in die neu ins Parlament gewählte EU-skeptische Partei der Konservativen und Reformisten. Dort diskutierten sie lebhaft über die Herausforderungen, die sich aus der Ukraine-Krise für die Europäische Union ergeben.
Jeder der Teilnehmer war einem Land, einer Partei und einem Ausschuss zugeordnet und war somit Experte für eines der vier unter der Leitung des Politiklehrers Benjamin Köhler vorbereiteten Themen: die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die Zukunft der internationalen Handelsbeziehungen, die energiepolitische Unabhängigkeit oder den Umgang mit Unabhängigkeitsbestrebungen von Minderheiten innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten.
Nun galt es, sich mit anderen Delegierten auf eine gemeinsame Resolution zu einigen – und das alles auf Englisch! Am nächsten Tag wurden die Gesetzentwürfe den anderen Fraktionen vorgestellt. Erneut wurde angeregt diskutiert – stets ganz formal auf dem Podium mit Mikrofon - hitzig verhandelt und schließlich noch vor dem Abendessen zu jedem Thema ein gemeinsames Papier verfasst, über welches wiederum in den anschließenden Plenarsitzungen abgestimmt wurde.
Für die HCG-Schüler war das Wochenende eine spannende Erfahrung, für das sie nicht nur bereitwillig ein ganzes Wochenende, sondern auch zahlreiche Nachmittage intensiver Vorbereitung geopfert haben. Belohnt wurden Sie mit einem vertieften Einblick in die politischen Prozesse der Europäischen Union, einer Konferenz auf höchstem internationalem Niveau und Kontakten sowie neuen Freundschaften zu Jugendlichen aus der ganzen Welt.
Auch wenn nicht alle formalen Regeln sofort klar und mehr als 15 Stunden Sitzungsmarathon durchaus anstrengend waren, wollen die meisten Teilnehmer nächstes Jahr wiederkommen, dabei durchaus auch in der Organisation und Leitung vermehrt Verantwortung übernehmen und das Herzog-Christoph-Gymnasium erneut erstklassig auf internationaler Bühne repräsentieren.
Nina Holzhausen und Benjamin Köhler